Tell Alsweiler
est. 1907

Über uns 


Der Verein


Die Gründung des Schützenvereins Tell in Alsweiler liegt nicht so sehr im Dunkeln, wie das so oft bei anderen Vereinen ist. Es ist anzunehmen, dass alle Vereine, besonders die Schützenvereine, argwöhnisch vom Staat beobachtet wurden. Sind die Mitglieder Rebellen oder sind sie ordentliche Bürger? Ich glaube, heute kann gesagt werden, dass die Mitglieder der Schützenvereine damals wie heute ordentliche Bürger, so wie die meisten anderen Bürger auch, sind!

 

Im Gründungsjahr 1907 gab sich der Verein eine Satzung, die vom Bürgermeisteramt von Alsweiler zu St. Wendel am 21. Juni 1907 genehmigt wurde. Die Satzung, in Kurrent geschrieben, ist im Archiv des Vereins noch heute da.

 

Unterschrieben ist sie von Wendel Theobald (Hb Nr. 1124 7. Kind) als I. Schützenmeister, von Michel Neis als II. Schützenmeister, von Franz Neis als Kassierer und von Franz Grim als Schriftführer. Unter die Satzung haben die Vereinsmitglieder geschrieben: VEREINIGTE MITGLIEDER BITTEN DIESEN UM GÜTIGE GENEHMIGUNG. (gemeint ist der Bürgermeister von Alsweiler in St. Wendel)

 

Der Bürgermeister des Bürgermeisteramtes Alsweiler in St. Wendel hat dann dem auch so entsprochen.

 

Die Satzung wurde überschrieben mit:

Statuten

des Schützenverein Tell

Alsweiler Kreis St. Wendel

 

Zimmerstutzen Verein mit Luftgewehren

Insgesamt 21 Paragraphen regeln den Schießbetrieb und die Ordnung im Verein. Der Vorsitzende des Vereins war eine Autorität. Die Regeln des Vereins waren sehr streng. Damit jeder einen Einblick in die Satzung bekommt, haben wir im hinteren Teil dieses Heftes die Satzung veröffentlicht. Einige Seiten des Originals hatten wir in einer unserer Festschriften schon einmal veröffentlicht.

  

In Alsweiler gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts drei Schützenvereine, die jeweils in einer Gastwirtschaft residierten. In "Schmitz-Wirtschaft" war der Schützenverein TELL zu Hause. Im Gasthaus Trapp residierte der Schützenverein ADLER, der mehr ein Freizeitverein war, denn dort wurde neben dem Schießbetrieb auch noch gekegelt und Fahrrad gefahren. Der dritte Verein residierte im Gasthaus Morsch (Morsche-Kloos) und nannte sich Edelweiß Alsweiler.

  

Vom Schützenverein Edelweiß gab es noch um 1955 Luftgewehre. Leider sind sie beim Abriss des Saales vermutlich mit entsorgt worden. Waren diese Gewehre doch etwas ganz besonderes! Denn geschossen wurde mit 6 mm Hohlkegel Kugeln auf den Adler oder eine andere Zielvorrichtung. Solche Gewehre gibt es heute nicht mehr, weil es ein Adlerschießen so auch nicht mehr gibt! Anlässlich der Heimatkundeausstellung 1976 im Pfarrheim war ein solches Gewehr ausgestellt worden. Wohin dieses Gewehr nach der Ausstellung gekommen ist, kann nicht mehr festgestellt werden. Es wurde vermutlich in irgend einer Kiste verpackt und wartet darauf, dass diese Kiste wieder geöffnet wird. Das Gewehr war von privat zur Verfügung gestellt worden.

 

Schriftliche Unterlagen oder Niederschriften aus der Zeit vor 1935 gibt es keine mehr! In der Nazizeit wurden dann alle Vereine gleichgeschaltet. Die Nazizeit begann ja im Saarland etwas später als im übrigen Deutschland! Denn die Saarländer stimmten erst 1935 für "Heim ins Reich" ab. Die Folgen waren dann für die Tell Schützen: Den Schützenverein gab es nicht mehr bis zur Wiedergründung 1948.

 

Etwa ab dem Anfang der 1960-er Jahre war die Schießleistung der Schützen wichtiger als die Geselligkeit. Die Geselligkeit wurde und wird auch heute noch sehr gepflegt. Gleichrangig vielleicht sogar etwas höherrangig ist der Schießbetrieb und die Schießleistung der einzelnen Schützen. Ab diesem Zeitpunkt werden dann auch die ersten Meisterschaften ausgetragen und Siege errungen. 

 

  

 

 

 

 

 

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